Kinder- und Jugendreport: Mädchen leiden besonders unter Corona-Folgen

29. Mai 2022
Die Erkenntnisse des DAK Kinder- und Jugendreports 2022 sind alarmierend: So stieg in Krankenhäusern der Anteil von Mädchen mit Essstörungen 2021 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kamen sie fünfmal öfter wegen Depressionen, dreimal öfter wegen Angststörungen und 2,5-mal öfter aufgrund von emotionalen Störungen in deutsche Kliniken. Bei Jugendlichen beiderlei Geschlechts zwischen 10 und 17 Jahren nahmen Depressionen, Essstörungen und Angststörungen zu.
Gleichzeitig wurden deutlich mehr Grundschulkinder wegen Störungen sozialer Funktionen und Entwicklungsstörungen behandelt, in dieser Altersgruppe überwiegend Jungen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm fordert die Einrichtung einer Enquete-Kommission durch den Deutschen Bundestag, die die Entwicklung weiter analysieren und politische Konsequenzen erarbeiten soll. Für den Report wurden die Abrechnungsdaten von 800.000 jungen Versicherten der DAK-Gesundheit in den Jahren 2019 bis 2021 analysiert. Weitere Ergebnisse und Kommentare finden Sie hier.
Weitere Neuigkeiten aus unserer Arbeit
22. Mai 2023
Studie: Junge Menschen durch aktuelle Krisen am stärksten belastet
Laut der halbjährlich durchgeführten Trendstudie "Jugend in Deutschland" leiden 46 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen unter Stress, bei den 50- bis 69-Jährigen sind es mit 20 Prozent deutlich weniger. Auch fühlen sich mehr junge als alte Menschen erschöpft (35 Prozent im Vergleich zu 25 Prozent). Selbstzweifel plagen 33 Prozent der Jungen im Vergleich zu 11 Prozent der älteren. Der Anteil an jungen Menschen, die unter Hilflosigkeit (14 Prozent) und Suizidgedanken (6 Prozent) leiden, ist seit Herbst 2022 leicht gesunken, liegt aber immer noch höher als vor der Pandemie.
19. April 2023
Aus drei mach sechs: neue Module für unser E-Learning-Programm
Das E-Learning-Programm der Stiftung „Achtung!Kinderseele“ ist ein niedrigschwelliges Angebot zur psychischen Gesundheit insbesondere für Auszubildende. Drei neue Storys zu den Problemfeldern Zwänge, Essstörungen und Aggressionen ergänzen die schon 2022 gelaunchten Storys zu Mobbing, Arbeitsüberlastung und Zukunftsangst. Die multimedial aufgebauten Module erlauben es Auszubildenden, sich spielerisch mit konkreten Problemen auseinandersetzen und Lösungsmöglichkeiten und Anlaufstellen zu finden.
3. April 2023
Wenn Kinder schwere Straftaten begehen: Experten-Interview
Der Mord von zwei 12- und 13-jährigen Mädchen an einer Klassenkameradin im nordrhein-westfälischen Freudenberg hat viele Menschen erschüttert und Fragen nach den Ursachen und Folgen einer solchen Tat aufgeworfen. Wir haben darüber mit Prof. Dr. Frank Häßler gesprochen. Er ist ambulant tätiger Kinder- und Jugendpsychiater im MVZ der GGP Gruppe in Rostock und verfasst forensische Gutachten für Gerichtsprozesse. Gemeinsam mit Martina Dudeck und Norbert Nedopil hat er das „Praxishandbuch Forensische Psychiatrie: Grundlagen, Begutachtung, Interventionen im Erwachsenen-, Jugendlichen- und Kindesalter“ herausgegeben. Prof. Häßler ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stiftung „Achtung!Kinderseele“.