Studie der Medizinischen Universität Wien: Hip-Hop-Song rettet vielen Jugendlichen das Leben

© Anthony Shkraba, pexels
15. Dezember 2021
Ein Song des US-amerikanischen Rappers Logic hat für einen deutlichen Anstieg der Anrufe bei der nationalen amerikanischen Suizidpräventions-Hotline Lifeline gesorgt – und statistisch gesehen 245 Selbstmorde von 10- bis 19-Jährigen verhindert. Dies zeigt eine Studie von Forschern der Medizinischen Universität Wien.
Der Song mit dem Titel 1-800-273-8255 – also der Telefonnummer der Lifeline – erzählt von einem homosexuellen schwarzen Teenager, der nicht mehr leben will, sich dann aber an die Hotline wendet und wieder Hoffnung schöpft. Logic performte den Song u.a. bei den MTV Video Music Awards 2017 und den Grammy Awards 2018, woraufhin die Lifeline auch in den sozialen Medien umfangreich thematisiert wurde. Die Anruferzahlen stiegen in der Folge um fast sieben Prozent.
Der Rückgang der Suizide um 5,5 Prozent bei 10- bis 19-Jährigen im Untersuchungszeitraum bestätigt den umgekehrten Werther-Effekt, der auch Papageno-Effekt genannt wird: Wenn Medien davon erzählen, dass und wie Menschen suizidale Krisen bewältigt haben, sinkt die Suizidrate.
Logic, der aus einer dysfunktionalen Familie stammt und selbst Depressionen und Ängste erlebt hat, kommentierte das Ergebnis der Studie CNN gegenüber so: „Wir haben das aus vollem Herzen gemacht, weil wir versuchen wollten, Menschen zu helfen. Dass das funktioniert hat, übertrifft für mich alles.“
Die Wiener Forscher ziehen den Schluss, dass es für Organisationen, die sich in der Suizidprävention engagieren, sinnvoll sein kann, mit der Musik- und Unterhaltungsindustrie zu kooperieren, um öffentlichkeitswirksam herauszustellen, dass schwere psychische Krisen bewältigt werden können.
Weitere Informationen über die komplexe Wiener Studie sind in der Online-Ausgabe des Ärzteblatts zu finden.
Weitere Neuigkeiten aus unserer Arbeit
19. Dezember 2025
Pilotprojekt "Ausbildungsanker" wird 2026 ausgeweitet
Mit Unterstützung der Grohe Treuhandstiftung haben wir 2025 in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern das Pilotprojekt "Ausbildungsanker" gestartet, um Veständnis und Kommunikation insbesondere in den kritischen ersten Ausbildungsmonaten zu verbessern. Das positive Feedback der Teilnehmer:innen hat uns bestärkt, "Ausbildungsanker" weiter auszurollen. 2026 werden auch Ausbilder:innen aus Schleswig-Holstein teilnehmen können.
20. November 2025
"Räume eröffnen": Großes Interesse bei BKJPP-Jahrestagung in Osnabrück
"Die Tür zum Glück geht nach außen auf. Räume eröffnen" – unter diesem Motto fand vom 13. bis 15. November die BKJPP-Jahrestagung in Osnabrück statt, bei der wir unsere Arbeit an einem Infostand in der Ausstelllung präsentiert haben. Am 14.11. folgten über 20 ehrenamtlich engagierte Fachärzt:innen unserer Einladung, sich bei einem Get-Together auszutauschen und über unsere aktuellen Programm-Aktivtitäten zu informieren.
12. September 2025
Wir suchen eine studentische Projektassistenz (m/w/d) in Hamburg
Wir suchen idealerweise ab sofort, alternativ zum 1. Januar 2026, eine studentische Projektassistenz für unsere Geschäftsstelle in Hamburg. Bei der Position handelt es sich um eine zunächst auf 12 Monate befristete Teilzeitstelle mit einem Umfang von 15-20 Wochenstunden. Die Position unterstützt vornehmlich unsere Programmbereiche „Kita-Patenprogramm“ und „Information & Aufklärung“.



