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„Ein offener Umgang mit psychischen Auffälligkeiten oder Erkrankungen fördert i.d.R. Toleranz und Verständnis.“

Wildblumen

Die Kinder- und Jugendpsychiaterin und -Psychotherapeutin Dr. Martina Hirner als Referentin in Nürnberg. (© Thomas Langer)

8. Juni 2020

„Meister von Morgen …seelisch gesund durch die Ausbildung“ von zwei Seiten – Interviews zu den Vorträgen mit der VerA Koordinatorin Frau Köpping und der ehrenamtlichen Referentin Frau Dr. Hirner der Stiftung „Achtung!Kinderseele“

Im Programm „Meister von Morgen“ sensibilisieren wir Bezugspersonen von Auszubildenden für psychische Krankheiten und zeigen Hilfswege auf. Dafür arbeiten wir eng mit dem „Senior Experten Service“ (SES) zusammen, eine der größten Ehrenamtsorganisationen in Deutschland. Die Initiative VerA ist ein bundesweites Mentorenprogramm des SES für junge Menschen in der Berufsausbildung und -vorbereitung. 

 

Wir haben die VerA Koordinatorin Frau Köpping gefragt, welche Rolle die Vorträge von „Meister von Morgen“ für die Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter spielen. Dr. Hirner, Kinder- und Jugendpsychiaterin aus Nürnberg, engagiert sich als ehrenamtliche Referentin bei genau diesen Vorträgen. Sie berichtet im zweiten Interview von motivierten Zuhörerinnen und Zuhörern und erklärt, was sie selbst von den Zusammentreffen mit den Ausbildungsbegleiterinnen und -begleitern mitnimmt. 

 


Frau Köpping: Im Rahmen der durch die Initiative VerA durchgeführten Ausbildungsbegleitungen tauchen auch immer wieder Fragen auf, wie man mit Auszubildenden umgehen soll, die unter psychischen Erkrankungen leiden, und wie man diese unterstützen kann. Der Vortrag „Meister von Morgen“ bietet sich daher optimal als Schulung für unsere Senior Expertinnen und Experten im Rahmen unserer Erfahrungstausche an. 

 


Der Umgang des Umfelds ist häufig von Unsicherheit gekennzeichnet. Ein offener Umgang mit psychischen Auffälligkeiten oder Erkrankungen fördert i.d.R. Toleranz und Verständnis. Hier kann der Vortrag wertvolle Aufklärungsarbeit leisten, sodass Auszubildende und Ausbildungsbegleiter gemeinsam einen Weg finden können, wie gegenüber dem Umfeld mit einer Erkrankung umgegangen wird.

 


Im Rahmen der Vorträge oder Workshops werden häufig Fallbeispiele aus den Ausbildungsbegleitungen von den Senior Expertinnen und Experten in die Runde eingebracht. Mich persönlich berühren diese Geschichten sehr. Außerdem beeindruckt mich der teilweise sehr große persönliche Einsatz der Senior Expertinnen und Experten, die so viel Herzblut und Engagement für ihre Schützlinge investieren.

 


Der zuvor beschriebene persönliche Einsatz stellt gleichzeitig auch ein Risiko dar, das Gefühl für die Abgrenzung zu verlieren. Hier können der Vortrag und das Gespräch mit Fachleuten sehr hilfreich sein. Weiterhin entsteht durch das Hintergrundwissen ein besseres Verständnis für die Auffälligkeiten oder Erkrankungen, mit denen die Begleitenden möglicherweise konfrontiert werden.

 


Erweitertes Wissen um die Erkrankungen sowie deren Auswirkung auf eine mögliche Berufsausbildung, Ermutigung zum offeneren Umgang mit dem Umfeld, Austausch mit anderen, Anlaufstellen für professionelle Hilfe.


 


 


Frau Dr. Hirner: Ich habe viele jugendliche Patientinnen und Patienten, die in der Ausbildung sind und während der Behandlung in meiner Praxis sehe ich oft, wie schwierig das Einfinden im Ausbildungsplatz ist und mit welchen Problemen Jugendliche im Allgemeinen konfrontiert werden. In der Beratung der Berufsbegleiterinnen und -begleiter sehe ich eine Möglichkeit, den Jugendlichen unter die Arme zu greifen und eventuell entstehenden Problemen entgegen zu wirken. Aus dieser Arbeit ziehe ich meine Motivation, als Referentin zu fungieren.

 


Die Aufklärung ist deshalb wichtig, weil es sich oftmals um schwierige Störungsbilder handelt, die zum Teil von den Medien verzerrt dargestellt werden. Die Durchführung einer fachlich fundierten Aufklärung ist von großer Bedeutung, um den an der Ausbildung der Jugendlichen beteiligten Personen ein richtiges Bild zu vermitteln. 

 


Ich fühle mich durch die große Motivation der Zuhörerschaft bestärkt und nehme dies als großen Erfolg wahr. Dies treibt mich dazu an, immer wieder auf neue Problemfelder aufmerksam zu machen und die aus den Vorträgen mitgenommenen Erfahrungen in meiner Arbeit als Kinder- und Jugendpsychiaterin zu verwerten.

 


Ich habe nicht mit so viel Interesse am Fachbereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie gerechnet. Es haben sich sehr viele interessante Fragestellungen seitens der Zuhörerschaft ergeben. 

 


Eine ehrenamtliche Tätigkeit ist in jedem Fall als positiv zu werten. Ob die persönlichen Umstände die Ausübung erlauben, muss jeder für sich selbst abwägen.

 

 

Wir danken Frau Köpping und dem SES für die gute Zusammenarbeit und freuen uns bald, weitere gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen. Auch geht unserer herzlicher Dank an Frau Dr. Hirner, die sich mit mitreißenden Engagement in den verschiedenen Stiftungsprogrammen für die Stiftung einsetzt. 

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Über die Stiftung

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Wir setzen uns in enger Zusammenarbeit mit ehrenamtlich engagierten Fachärztinnen und Fachärzten für die Stärkung der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ein.

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